Pfarrerin Dr. Isolde Meinhard stellt biblische Texte vor, ordnet sie in die Zeit ihrer Entstehung ein und macht Vorschläge, was sie uns bis heute bedeuten können.
Sucht man nach den historischen Kontexten für Glaubenszeugnissen aus dem Alten oder Ersten Testament, findet man Zeiten von gesellschaftlichem Umbruch. Sei es die allmähliche Ablösung von Matrilinearität¹ und Göttinnenverehrung, der Auszug der Bausklaven aus Ägypten, das Zusammenwachsen der Stämme zu einem Volk Israel oder die Rekonstituierung² Israels nach dem Babylonischen Exil: in all diesen Zeiten prägt sich der jüdische Glaube an Gott aus – und in all den Zeugnissen davon spielen Frauen eine wichtige Rolle.
¹ Matrilinearität bezeichnet die Weitergabe und Vererbung von sozialen Eigenschaften und Besitz ausschließlich über die weibliche Linie von Müttern an Töchter. Die Übertragung von Verwandtschaftsbeziehungen, sozialen Positionen, Ansehen, Privilegien ect. erfolgt einlinig nach der Abstammung der Frau. Die Linie des Vaters bleibt ohne Bedeutung.
² Rekonstituierung: Wiederaufbau, in Ordnung bringen
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